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Der zweite Konferenztag ist üblicherweise auch immer der Tag, nachdem die klassischen Medien alles begutachtet, geschrieben und publiziert haben. In Zeiten wie diesen benötigen diese Medien meist trotzdem mehrere Stunden bis wenige Tage, um alle Eindrücke geordnet zu haben und einen möglichst originellen Artikel darüber verfasst zu haben.

Dabei scheinen aber nicht wenige Medien den wahren Zweck des Publizierens aus den Augen zu verlieren – nämlich den Konsumenten.

SPIEGEL – ONLINE

Der Spiegel scheint die bislang beste und meisten authentische Berichterstattung zu liefern. Unter http://www.spiegel.de/thema/republica/ bzw. http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/republica-2013-a-896417.html kann man zahlreiche  Artikel und Videos abrufen, die ein umfassendes Bild über die re:publica geben. Spiegel online ist zudem auch Medienpartner – daher hat man sich dort offensichtlich sehr mit der Veranstaltung und deren Ziele beschäftigt.

ARD-MORGENMAGAZIN

Die Reporter des ARD-Morgenmagazin bezeichnen die re:publica immer noch als “modernes” Klassentreffen der Bloggerszene und in Folge dessen als “Internet-Messe”. Ich frage mich besorgt, ob die Reporter vor Ort waren und dabei eigentlich hätten feststellen können, dass dort kein “Internet” ausgestellt wird.

DIE WELT

Persönlich hält sich bei mir der Eindruck, dass die Welt entweder nicht kapiert, um was es auf der re:publica wirklich geht oder deren Journalisten eher um eine Selbstdarstellung (inkl. heischender Headlines) bemüht sind, als wirklich Inhalte neutral zu transportieren.

Anders sind Artikel wie Netzgemeinde kämpft um mehr Aufmerksamkeit oder Konferenz re:publica feiert das Netz als Utopie nicht einzuordnen. Grundsätzlich sachlich fachlich recherchiert verzerren diese jedoch teilweise komplett das Bild – hat man am Ende doch das Gefühl, dass nichtmal der Welt-Journalist zu dieser “Netzgemeinde” gehört über die er berichtet.

FAZ

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung scheint tendentiell eher Redakteure der Offline-Redaktionen zur Konferenz zur Veranstaltung geschickt zu haben. Titel wie Blogger auf Sinnsuche zeigen, dass die Dimension des Internets offensichtlich noch nicht in Frankfurt angekommen ist. So wird vermittelt, dass es letztlich nur um die Probleme von “Bloggern und Internetfreunden” geht – mit “deren” Widrigkeiten wie Piraten, Netzneutralität und Leistungsschutzrecht. Bezeichnend auch, dass die FAZ es noch nicht einmal schafft, den Namen der Konferenz richtig zu schreiben – so wird daraus schnell mal ein “Republica”. Setzen, sechs.

Heise

Auch Heise zeigt sich gewohnt oberflächlich – so wird Sascha Lobos Idee “reclaim.fm” schnell mal im Artikel re:publica: Bobs für Online-Aktivisten in ein “Blogs mögen in Deutschland so an den Rand gedrängt sein…” umgedeutet.

 

Themen vom Dienstag

Es gab aber natürlich auch wieder zahlreiche Themen am Dienstag – hier eine kleine Auswahl davon:

TERESA BÜCKER – Der Montag liebt Dich

Teresa Bücker ist freie Autorin, Bloggerin (FAZ Blog Deus Ex Machina) und ist Referentin für digitale Strategie und soziale Medien bei der SPD-Bundestagsfraktion tätig. Inhalt Ihres Vortrags war die Digitalisierung der Arbeitswelt und der sich daraus ergebenden Probleme im privaten aber auch beruflichen Umfeld – Corporate Social Responsibility (CSR) als Wegweiser in ein zufriedenes Lebensumfeld mit Spielräumen für kreatives Arbeiten und neue Formen der Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung und vielfältige Lebensmodelle.

Das Video zum Vortrag findet sich hier: http://www.youtube.com/watch?v=MpiatFsLE9w&feature=player_embedded

JUTTA ALLMENDINGER – Zeit Geld Familie

Der zweite Vortrag an diesem Tag zum Thema “Arbeit” dreht darum, dass die Grenzen zwischen bezahlter und unbezahlter Zeit mehr und mehr verschwimmen. Zunehmend erledigt man Erwerbsarbeit zu Hause. Und oft wird dann aus bezahlter Arbeit unbezahlte Arbeit.

Und auch hier gibt es einen Vortragslink: http://www.youtube.com/watch?v=yNLR2ykS0Tc&feature=player_embedded

NEIL HARBISSON –  Life with extra Senses – How to become a Cyborg

Neil Harbisson ist farbenblind geboren worden und wollte sich damit nicht abfinden. Da er sehr musikbegabt ist, kam er auf die Idee, Farben in Musik umzusetzen. Zu diesem Zweck hat er einen sogenannten “Eyeborg” erfunden – eine am Kopf installierte Kamera, welche die gescannten Farben in Musik umsetzt, die er Hörgeräte-ähnlich über den Knochen übertragen wahrnimmt. Das Eyborg besteht aus einem Farbsensor, der neben dem Auge angebracht ist, die fokussierte Farbe wird durch einen Sensor wahrgenommen und zu einem am Kopf installierten Chip gesendet, dort werden die Farbfrequenzen in hörbare Frequenzen umgewandelt und ermöglicht Harbisson die Farbe zu interpretieren.

Und auch hier gibt es ein Video zur Session: http://www.youtube.com/watch?v=6hUg48vf0QI&feature=player_embedded

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