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Puppet Camp 2014

Am 10. & 11. April hat das Puppet Camp 2014 in Berlin stattgefunden. Von der typovision GmbH sind wir mit zwei Mann nach Berlin gereist und haben aus den vielen Vorträgen einige interessante Infos und Ideen mit nach Hause gebracht, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

 

Über Puppet

Puppet [1] ist eines der führenden Produkte im Bereich Konfigurationsmanagement, das ermöglicht zentralisiert große Rechnerverbünde zu verwalten. Wir setzen Puppet neben der Verwaltung unserer Server auch für die Konfiguration der Vagrant [2] Entwicklungsumgebungen ein. Daher waren wir gespannt, wie wir unsere Arbeitsabläufe und Konfigurationen verbessern können.

Das Camp selbst richtet sich an Anwender und Entwickler, die mit Puppet arbeiten. Die Veranstaltung war für uns eine gute Möglichkeit, um mit anderen Puppet Usern Erfahrungen auszutauschen, aus den Vorträge von bekannten Mitgliedern der Community zu lernen und zu Netzwerken.

 

Donnerstag, 10. April

Nachdem wir unsere Hotelzimmer bezogen hatten, haben wir uns auf den Weg zur Veranstaltungslocation gemacht. Das Puppet Camp [3] fand in diesem Jahr im Best Western Premier Hotel Moa statt, einem modernen und relativ neuem Hotel im Zentrum Berlins. Das Camp ging erst am Abend los, daher gab es am ersten Tag auch nur eine Session, die vor allem zur Einführung in Puppet und zum Auffrischen der Kenntnisse dienen sollte.

Puppet getting started
Dirk Götz und Lennart Betz von der Netways GmbH gaben hier einen Überblick über die verschiedenen Komponenten von Puppet, stellten verschiedene Web-Oberflächen zur Verwaltung vor und gingen kurz auf beliebte Stolperfallen ein.

Da es für uns hier nicht viel Neues gab nutzten wir die Zeit, um uns ein lokales Testsystem aufzubauen.

 

Freitag, 11. April

Nach dem Frühstück ging es am Freitag gleich mit einem spannenden Vortrag los: Andy Parker von Puppet Labs gab in der Keynote einige Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Puppet und Puppet Labs als Unternehmen. Dabei ist er auch auf die steigende Bedeutung von Konfigurationsmanagement und die damit verbundenen Entwicklungsmethoden eingegangen. Zum Schluss hat er noch einige Ausblicke auf kommende Entwicklungen und die neue Version 4 von Puppet gegeben.

Managable Puppet Infrastructure
Als nächstes referierte Ger Apeldoorn über “Managable Puppet Infrastructure”. In diesem sehr interessanten Vortrag gab er viele praktische Tipps zum Aufbau von modularen und flexiblen Konfigurationen. Außerdem stellte er einige nützliche Tools vor, welche die Arbeit mit Puppet erleichtern.

Module Rewriting the smart way
In dieser Session gab Martin Alfke viele Anregungen und Hinweise, wie man bestehende – und eventuell fehlerhafte – Puppet-Module aktualisieren und verbessern kann. Dabei ging er unter anderem auf das Puppet Forge [4] ein, einen Sammelplatz für öffentlich zugänglich Puppet-Module. Er betonte wie wichtig es ist seine Änderungen zu veröffentlichen, um bessere Module für alle Benutzer zu ermöglichen.

How to measure everything: a million metrics per second with minimal developer overhead
Als nächstes war Jos Boumans vom Startup Krux an der Reihe. Er gab Einblick in das Monitoring System seines Unternehmens, das täglich bis zu 4 Milliarden Requests verarbeiten muss. Dabei ging er auf die verschiedenen Lösungen ein, die hier zum Einsatz kommen: u.a. statsd, collectd und graphite. Auch wenn der Vortrag nicht sehr Puppet-spezifisch war, war es doch sehr interessant zu sehen, wie das Unternehmen mit diesen Datenmengen umgeht und sie in ein leicht verständliches visuelles Schema verwandelt.

Doing it wrong with Puppet
Felix Frank hielt einen Vortrag über häufige Fehler beim Erstellen von Puppet-Modulen und wie man diese vermeiden kann. Dabei zeigte er einige “Code Smells” auf und gab viele Tipps zur Strukturierung von Modulen und Konfigurationen.

Porting Puppet to OpenBSD
Jasper Lievisse Adriaanse zeigte in dieser Session auf, was nötig war um Puppet für OpenBSD-Benutzer zu verbessern. Er ging vor allem darauf ein, wie man portable Module erstellen kann, die auch auf OpenBSD gut funktionieren.

Advanced Puppet Design
Craig Dunn ist in seinem Vortrag darauf eingegangen, wie man mit Rollen und Profilen auch komplexe Installationen vernünftig und modular aufbauen kann. Eher an den fortgeschrittenen Benutzer gerichtet gab dieser Vortrag doch sehr viele interessante und nützliche Tipps zum Strukturieren von komplexen Umgebungen.

Next steps for doing more awesome things with Puppet
Jordan Sissel von elasticsearch [5] stellte in der abschließenden Keynote noch einige Tools vor, die den Umgang mit Puppet erleichtern können. Hier lag der Fokus vor allem auf pleaserun [6] und fpm [7]. Mit pleaserun lassen sich automatisiert Start-up-Skripte für Services erstellen. fpm kann benutzt werden, um automatisiert Softwarepakete für verschiedene Distributionen oder Betriebssysteme zu erstellen. Danach ging er noch auf seine Entwicklung logstash [8] ein. Ein Tool zum Sammeln, Filtern und Auswerten von Logs aus verschiedensten Quellen. Hiermit können sehr komplexe und verteilte Ereignisse gut visualisiert und erkannt werden.

Nach diesem Vortragsmarathon wurde in der Hotelbar noch zu einem Bier geladen, was wir natürlich dankend angenommen haben. Nach dem verdienten Feierabendbier ging es dann voller Informationen und Ideen zurück nach München.

Das gesamte Programm mit weiteren Infos zu den Referenten findet Ihr hier: Programm [9]

Wer Lust hat, selbst mal an einem der Puppet Camps teilzunehmen:
Das nächste Camp findet am 16. Oktober 2014 in Düsseldorf statt.