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Isar Camp 2013 – Sharebots oder Visionäre?

In der Münchener Kultfabrik [1]fand von 7 bis 8 Juni das diesjährige Isar Camp [2]statt. Zwei Tage ging es um das Thema „Share“. Geteilt wurde von 8 – 9.45 Uhr am sommerlich warmen Samstag erstmal Kaffee und Brezen, während nebenher die Registrierung lief. Den Freitag hatte ich passieren lassen müssen. Der Veranstaltungsort – die Nachtkantine [3], ein Fleck von Beständigkeit im ehemaligen Kunstpark, strahlt immer noch eine gemütliche Gelassenheit aus – Italo-amerikanischer Diner pfanni-frisch.

In den letzten zwei Monaten besuchte ich bereits 3 Events und freue mich nun, seit diesem Tag, über meine vierte amiando [4] Rechnung. Nach der Anmeldung sah die Organisation vor, in der Nachtkantine, dem Konferenzraum der Kultfabrik und im Werk 1 Vorträge zu präsentieren. Zusätzlich konnten Interessierte Ihre persönlichen Gesuche und Beschreibungen in Form eines “Badges” an das dafür vorgesehene Kontakt-Board pinnen.

isarcamp2 [5]

Los ging es pünktlich um 10 Uhr mit der ersten Keynote auf dem Mainfloor. Thomas Hirschmann (we are social [6]) und Thorsten Habermann (telefonica [7]) mit “Teilen um Teilzuhaben”. Der erste Slide “Dürfen wir Du sagen? Bitte aufstehen!” veranlasste fast alle Teilnehmer sich vom Stuhl zu lösen, die Sie’s schafften es nicht über die 5% Hürde. Das Eis war gebrochen und wohlwollende Aufmerksamkeit folgte dem Podium. Blutige Anfänger sehen anders aus! Im Pingpong erklärten die Beiden das Email-Zeitalter für beendet und fragten nach dem Selbstmanagement in der Socialmedia Revolution. Effizienzgewinne während der Dauerereichbarkeit erfordern Guidelines und nicht selten hierarchische Strukturen – zumindest in Unternehmen jenseits der Zwei-Mann-Buden. Mit 280.000 Mitarbeitern reißt die Telefonica diese Marke nicht nur knapp und daher wohl auch der Einsatz des Enterprise Social Media Networks Yammer [8]. Beendet wurde der Vortrag mit einer Fragerunde. Die Referenten hinterließen mit Ihrem gutgemachten Auftritt einen äußerst positiven Eindruck, schade dass dafür nur 45 min geplant waren.

Ein kühler Spezi an der 15m langen Kantinenbar und weiter im Programm mit Marco Ripanti (Ekaabo [9]) – “Die Kraft des Social Sharings und die Macht von Social Data”. Psychologisch zerlegt wurde gleich zu Beginn der Mensch in seinem sozial-medialen Dasein. Warum teilen wir? Was treibt uns an? Dominanz, Gemeinschaftssinn oder Reziprozität? Näher wurde dies mit anderen Qualitäten erklärt. Genannt wurde der Prahler, der Beschwerer und der Mitleidsuchende. Die Nachfrage im Publikum wer aus genannten Gründen schon geshared habe gestaltete sich als schwierig, nach Augenfixierung des Fragenden jedoch nicht ganz erfolglos. Mit der Vorstellung des von Ekaboo entwickelten Produktes, dem Spreadly [10], einer “Share-Push-Software”, mit der alle Plattformen per einmaligen Klick bedient werden, sollten wir uns ab sofort den unsrigen Teil vom Kuchen sichern und endlich fürs Teilen bezahlt werden. Wer von uns geht denn nicht den findigen Marketingagenturen auf den Leim und teilt Werbung noch kostenlos? Bin ich ein Sharebot?!

Share [11]

10 min Pause.

Der letzte Vortrag, den ich an diesem Tag besuchte titelte “Die Vision – der rote Faden für Ihren Erfolg im digitalen Buisness” und wurde von Christoph Baumeister (Cassini [12]) gehalten. Sehr symphatisch sprach er über die Vision, welche jeder Softwareentwicklung innewohnen sollte und machte anhand von interessanten Slides deutlich, wie ein roter Faden gesponnen wird. Das Nähkästchen öffnete er anschließend noch ein Stück weiter und verriet, dass er für den Relaunch der FAZ [13] in einem 5 Tages Workshop (Lasten und Pflichten waren vorhanden) die Vision der aktuellen Webpräsenz formte, eine sehr gelungene wie ich meine.

Lässt sich jetzt etwa die Frage beantworten ob wir Sharebots sind oder nicht? Der Mensch braucht eine Vision.

typovision @ Isar Camp – Vielen Dank!